Veröffentlicht in Catolicismo, August 1999 (*)
Dieses Bild ist ein Foto von der hl. Gemma Galgani (1878-1903), einer berühmten Mystikerin, die in der bezaubernden italienischen Stadt Lucca lebte. Ihr Gesichtsausdruck ist aus mehreren Gründen beeindruckend. Zunächst stellen wir fest, ihre tiefe Reflexion und die Harmonie ihrer Züge. Zweitens richtet die Heilige einen erhabenen Blick etwas nach oben. Ihre Gedanken sind nicht von dieser Welt: ihr Gesicht zeigt eine übernatürliche Aura.
Ihre Würde und engelhafte Reinheit sind auffallend. Man bemerkt es durch die Art wie ihr Kopf auf den Schultern ruht: aufrecht und anspruchslos.
Sie trägt gar keinen Schmuck. Ihr Haar ist einfach gekämmt und geordnet. Ihr Gesicht ist sehr sauber und zeigt nichts von dem Wunsch nach Verschönerung. Ihr Kleid ist schwarz und schlicht. Dennoch verbindet sie eine außerordentliche Würde mit einer jungfräulichen Reinheit, die fast unbemerkt in den leuchtenden Glanz ihrer Haut reflektiert wird. Man könnte sagen, dass ihre Haut so hell ist wie ihr Blick. Außerdem, spiegelt ihr Blick vollkommene Rechtschaffenheit wider. Es ist der Blick eines Mystikers, der eingetaucht ist, in dem was er sieht. Auch wir erkennen etwas von dem, was sie wahrnimmt.
Ebenso strahlt die Tugend der Tapferkeit aus ihrem Gesicht. Wenn der Glaube ihr befiehlt, etwas zu tun, ist ihr Wille unbeugsam. Was wünscht sie sich? Sie will Gott, der Gottesmutter und der katholischen Kirche dienen. Sie schreitet voran auf diesem Weg unabgesehen der Hindernisse. Sie ist die starke Frau, wie sie in der Heiligen Schrift beschrieben wird. Sie ist wie ein seltener Edelstein, den zu finden, man nicht scheut bis ans Ende der Welt zu laufen.
(*) Hier freie Übersetzung aus dem Portugiesischen von BHofschulte.