Carbonari von gestern und heute

Nova et Vetera

Legionário, São Paulo, 2. Juli 1944, Nr. 621

In dieser Woche veröffentlichte die Tagespresse ein an Diários Associados [Vereinigte Tageszeitungen]gerichtetes Telegramm von Anhängern einer Freimaurerloge im Landesinneren, in dem sie Herrn Chateaubriand [Direktor der VT] dankten für das Lob dieses bekannten Journalisten an die „altruistische“ Institution, die durch ihre Initiativen im Wohltätigkeitsbereich so viel getan hat, um das Leid der Menschheit zu lindern usw. usw.

Es scheint unglaublich, dass zum jetzigen Zeitpunkt es immer noch diejenigen gibt, die versuchen, diesen schäbigen Betrug über den „wohltätigkeits-“ Aspekt der Freimaurerei zu nutzen. Ein Schwindel, der zugleich mit einem anderen läuft, der in letzter Zeit unter uns gebraucht wird und der vielleicht diesen „Mut“ erklärt: – Nämlich die „Fassaden-Logen“ zu demoralisieren, vorstädtische „Großmeister“ vorzustellen, die dumme Aussagen in den Zeitungen machen oder sich in Polemiken und rechtliche Schritte gegeneinander einlassen.

All dies ist jedoch nichts weiter als ein bloßes Mittel, um die öffentliche Aufmerksamkeit nicht nur vom wahren Zweck der Freimaurerei, sondern auch von ihren gefährlichsten Führern und Anhängern abzulenken.

Eine andere von geheimen Mächten verbreitete Legende besagt, dass die Freimaurerei hinter dem Kommunismus steckt und diesen hinter den Kulissen leitet. Er hätte keine schlimmeren Gegner als den Faschismus, den Nationalsozialismus und andere rechte Bewegungen. In dieser Hinsicht hat LEGIONARIO mehr als einmal versucht, seine Leser aufzuklären, indem wir Dokumente veröffentlichten, die die Mitwirkung der Freimaurerei an Mussolinis Marsch auf Rom und zum Aufkommen des Nationalsozialismus belegen. Auf diese Weise lenken die Freimaurer nicht nur den Kommunismus, sondern auch die „Reaktion“ selbst, und besonders um die Unvorsichtigen auf einen anderen Weg zum selben Kommunismus zu führen.

Heute übertragen wir ein weiteres Dokument. Es ist eine „Anweisung“, die der Chef der Geheimkräfte in Rom zu Beginn des letzten Jahrhunderts erhielt. Dieser Führer, „Núbio“, der als Katholik ausgegeben wurde, genoss in kirchlichen Kreisen Ansehen und hatte die Aufgabe, den Katholizismus am eigentlichen Sitz des Christentums zu untergraben. Zu diesem intelligenten Vorläufer der fünften Kolonne werden wir zu gegebener Zeit interessante Informationen liefern.

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Hier geben wir nun den Text dieser „Instruktion“ der Hohen Loge wieder, gefolgt von einigen Kommentaren aus der maßgeblichen Zeitschrift „Civiltà Católica“, aus deren Band von 1875 wir diese Dokumentation entnehmen, die auch heute noch von brennender Aktualität ist:

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„Unter all den Briefen aus dem römischen Freimaurerarchiv, die von Núbio oder einem anderen seiner konvertierten Kollegen in die Hände der Klerikalen gefallen sind oder, wenn es besser scheint, fallen gelassen wurden, ist ohne Zweifel das wichtigste, weil lehrreichstes Schreiben vom Jahr 1818, das unter dem Titel „Dauerhafte Unterweisung“, d.h. Kodex und praktischer Leitfaden für die Vertreter der Hohen Freimaurerei, geschrieben ohne den Schleier von Symbolen, klipp und klar nicht nur den wahren Umfang der Freimaurerei, sondern auch die praktischen Mittel zu Verwirklichung ihrer Pläne, besonders in Rom, aufzeigt. Nach den Regeln und Statuten der Freimaurerei sollten diese Dinge nicht zu Papier gebracht werden. Sie sollten höchstens in einer beliebigen verschlüsselten Sprache geschrieben werden, die für uns profane Menschen nicht zu entziffern wäre. Aber der Teufel hat, wie im Rest, auch hier die großen Fische der Freimaurerei geblendet: – die, obwohl sie ihren freimaurerischen Untertanen im Großen Orient die Geheimhaltung und unter Androhung von Hochverrat das Verbot des Schreibens, Aufzeichnens, Skizzierens auferlegen, alles tun, was die Geheimnisse der Freimaurer betrifft, um die Gefahr zu vermeiden, dass diese Schriften in profane Hände geraten; sie selbst haben diese Dauerhafte Unterweisung in einer sehr klaren Sprache verfasst, aufgezeichnet und skizziert, die sie im Interesse der gemeinsamen Ehre der Freimaurerei und der Freimaurer mit größter Geheimhaltung schützen müssten. Von dieser permanenten Instruktion, die in jeder Hinsicht äußerst merkwürdig war und in den Händen des Geistlichen nicht interessanter hätte sein können, wurde, wie gesagt, dem Núbio im Jahr 1824 eine authentische Kopie übergeben, als er gerade dazu ernannt worden war, sich in Rom niederzulassen, um sich mit seiner Durchführung zu befassen: – und er spielte auf diese Anweisung an, als er an Herrn Volpe in Forli schrieb: „Wir sind verantwortlich für die Durchführung der unmoralischen Erziehung der Kirche.“ In diesen Worten ist, wie wir sehen werden, der gesamte gegenwärtige Zweck der Freimaurerei und das gesamte Wesen der Unterweisung zusammengefasst.

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Diese geheimen Anweisungen, die in der Absicht ihrer Autoren nur sehr wenigen ausgewählten Freimaurern und, wie sie sagen, hochrangigen Fischen bekannt gegeben werden sollen, neben denen die Großmeister des Großorients nichts weiter als echte Gören waren und sind; diese Anweisungen oder Verhaltensregeln wurden, wie gesagt, im Jahr 1818 geschrieben; – also nicht mehr als drei Jahre nach der sogenannten Restauration von 1815. Diese war das Werk von Italienern; und unter anderen höchstwahrscheinlich auch von jenem Felipe Buonarroti, der in Nubios Korrespondenz erwähnt wird: – alle die im 18. Jahrhundert geborenen alten Freimaurer, die der Französischen Revolution vorausgegangen waren, sie gemacht haben, durchgelaufen sind und sogar begraben haben mit all ihren italienisch-französischen großen und kleinen Republiken: die das eigene schon zum großen Teil von Napoleon I. bereits weitgehend begrabene oder zumindest modifizierte Werk überlebten, und die 1815 sich in einer neuen Welt wiederfanden, die sich fast noch bartlos und schwankend in den Händen neuer Führer befanden, nachdem sie sich eine Weile ein wenig schweigend verhielten, wie betäubt mit so vielen Veränderungen, wieder zu Atem und Mut kamen und den unterbrochenen Faden wieder aufnahmen. Sie haben beschlossen, den Rest ihres Lebens damit zu verbringen, das Bild von 1789 und 1793 wiederherzustellen, wenn es ihnen gegeben würde. Eine Biographie des Felipe Buonarroti erscheint im 8. Band von Castros „Geheime Welt“: – woraus geschlossen wird, dass er es war, der zu denjenigen gehörte, die besser als viele andere das Gebot des Nubio des geheimen Arbeitens praktizierte, gemäß dem Rat: „Ama nesciri et pro nihilo computare“ (Ziehe es vor, unbekannt zu sein und für nichts gehalten zu werden). Buonarroti wurde er 1761 in Pisa geboren, war ein Freund von Robespierre, ein Feind Napoleons, gegen den er sich immer verschwor, in Paris ein Verbindungsmann der beiden italienischen und französischen Carbonari und einer der Hauptführer der Meuterei von 1821 war, schließlich 1830 Leiter der Carbonari mit Voyer d’Argenson und Carlo Teste, Gründer 1831 jener Sekte der „Apofesimeni“ war, auf die wir uns in der Geschichte des Targhini-Prozesses bezogen haben (über deren Mitglieder, 1833 von Napoleon Masiva in Bologna geleitet, gibt es einen Prozess mit dem Titel „Neue Geheimgesellschaft von Bologna“ aus dem Jahr 1835: – in dem der junge José Petroni erwähnt wird, später ein berühmter Anhänger Mazzinis und stellvertretender Großmeister der römischen Freimaurerei der Via della Valle), der kurz darauf starb; da er immer nicht nur verschwörte, sondern die Verschwörer auch befehligt hatte, wird Buonarroti von den meisten Freimaurern immer noch ignoriert. Dass er jedoch zu den gefährlichsten Freimaurern gehörte, zu den schlechtesten, wird erst daraus deutlich, dass Mazzini in seinen Memoiren auf Seite 83 sagt, dass der von diesem Buonarroti gegründeten Sekte der „Apofesimeni“ „ein vorherrschendes moralisches Prinzip fehlte“. Was für diejenigen, die die Moral Mazzinis kennen, ein ausreichendes Argument ist, um zu zeigen, was die Moral Buonarrotis sein sollte.

Diese war jedoch nichts anderes als die Moral der Urheber der Französischen Revolution, die von Napoleon I. zerstört wurden, sich 1851 erneut mit neuen Rekruten zusammengetan hatten, um das Werk wieder aufzunehmen. Das bleibt gesagt, um die Bedeutung dieses geheimen und merkwürdigen Instruktionsdokuments verständlich zu machen, das den gesamten Zweck und die Mittel der Freimaurerei sowohl der vor der Französischen Revolution und ihrer Zeit als auch der wiederbelebten nach der Restauration und die derzeit mit denselben Mitteln in die gleiche Richtung strebt, was jedem klar werden wird, der dasselbe Dokument aufmerksam liest. Nachdem diese alten Verschwörer des 18. Jahrhunderts also 1815 sozusagen den Faden wieder aufgegriffen und überlegt hatten, was sie tun könnten, um die sektiererische Arbeit wieder aufzunehmen, verfassten sie 1818 diese Ständige Anweisung, ein Kodex und Leitfaden für die höchsten Eingeweihten und aus diesem Grund ausgewählt, die sektiererische Freimaurerbewegung, insbesondere in Italien, zu leiten und zu befehligen. In der Anweisung heißt es:

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„Nachdem wir uns als ein Aktionskörper konstituiert haben und die Ordnung sowohl in den entlegensten Logen als auch in denen, die dem Zentrum am nächsten liegen, wieder zu herrschen beginnt, ist es notwendig, sich um einen Gedanken zu kümmern, der Menschen, die nach universaler Regeneration streben, schon immer sehr beschäftigt hat. Und dieser Gedanke ist der der Befreiung Italiens, aus dem später die Befreiung der gesamten Welt, die Brüderliche Republik und die Harmonie der Menschheit hervorgehen müssen. Dieser Gedanke wurde von unseren Brüdern in Frankreich noch nicht verstanden. Sie glauben, dass das revolutionäre Italien nur im Verborgenen verschwören kann, die einige Dolchstöße an Handlangern und Verrätern verteilen können und dennoch gelassen das Joch der vollendeten Tatsachen von jenseits der Alpen ertragen kann, von Italien, aber ohne Italien. Dieser Fehler war oft fatal. Er sollte nicht mit Worten bekämpft werden, was bedeuten würde, ihn noch weiter zu verbreiten; er muss anhand von Fakten vernichtet werden. Und so gibt es unter den Maßnahmen, die das Privileg haben, die lebhaftesten Geister in unseren Logen zu wecken, eine, die wir nicht vergessen dürfen.

Das Papsttum hatte schon immer einen entscheidenden Einfluss auf die Geschicke Italiens. Mit dem Arm, mit der Stimme, mit der Feder, mit den Herzen seiner unzähligen Bischöfe, Brüder, Mönche und Gläubigen aus allen Gesellschaftsschichten findet das Papsttum überall Menschen, die bereit sind, sich zu opfern, zum Märtyrertum, zur Begeisterung. Wo immer es will, hat es Freunde, die für ihn sterben, und andere, die aus Liebe zu ihm auf alles verzichten. Es handelt sich um einen gewaltigen Hebel, dessen volle Macht einige Päpste insbesondere erkannt haben. Und trotzdem haben sie es nur teilweise genutzt. Es geht nicht darum, diese vorübergehend geschwächte Macht für unseren Dienst wiederherzustellen: – Unser Endziel ist das von Voltaire und der Französischen Revolution: – das heißt die völlige Vernichtung des Katholizismus und der christlichen Idee selbst: – die, wenn sie bestehen bleibt auf den Ruinen Roms, später ausreichen wird, um jenen wiederherzustellen und aufrechtzuerhalten. Aber um dieses Ziel sicherer zu erreichen und uns auf Fehler vorzubereiten, die sich auf unbestimmte Zeit hinziehen oder den guten Erfolg der Sache gefährden könnten, dürfen wir nicht auf diese eitlen Franzosen, diese nebulösen Deutschen, diese melancholischen Engländer hören, die glauben, sie könnten den Katholizismus töten manchmal mit einem obszönen Lied, manchmal mit einer Sophistik, manchmal mit einem trivialen Sarkasmus, der wie englische Wolle eingeschmuggelt wird. Der Katholizismus hat eine Vitalität, die sich all dem widersetzt. Er hat unerbittlichere und schrecklichere Gegner gesehen; und er hatte oft den schlechten Geschmack, die erbittertsten dieser Feinde mit seinem Weihwasser zu segnen. Lassen wir deshalb unsere Brüder in diesen Ländern in ihrem unmäßigen antikatholischen Eifer ertrinken; – Lasst uns zulassen, dass sie sich über unsere Madonnen und unsere scheinbare Frömmigkeit lustig machen. Mit diesem Pass (der Heuchelei) werden wir in der Lage sein, bequem zu verschwören und nach und nach unser Ziel zu erreichen.“

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Also, kommentiert „Civiltà Cattolica“, wenn es von sich aus klar ist, sei es uns erlaubt, kurz darauf hinzuweisen, mit welcher Einfachheit und selbst wenn es etwas selbstverständliches, offensichtlich schlüssiges wäre und was von vornherein nicht diskutiert wird, dass das einzige Ziel der Freimaurerei und der universellen Erneuerung, das von Voltaire und der Französischen Revolution erscheint: – das heißt die völlige Vernichtung des Katholizismus und der christlichen Idee selbst; und dass, um dieses Ziel zu erreichen, alle Mittel gut sind, weil nützlich; nicht ausgeschlossen sind die falsche Frömmigkeit und die Vergiftung. Fast nebenbei wird in der Einführung auch die Befreiung Italiens, die brüderliche Republik und die Harmonie der Menschheit erwähnt: – Aber nach diesem Wink gibt es in der gesamten langen Unterweisung dazu kein Hinweis mehr, außer auf die Vernichtung des Katholizismus und die praktischen Mittel, um sie zu erreichen. Unter diesen Mitteln, erscheint plötzlich als das wichtigste zur Erwägung der Führer der Freimaurer die Vernichtung des Papsttums. Daher erscheint es angebracht, wie Mäuse am Konzil teilzunehmen: – wofür es zweifellos notwendig war, sich der Katze zu entledigen. Aber die Schwierigkeit bestand darin, hierfür ein gutes Mittel zu finden. Der klügste Mensch schlug die Lösung des Halsglöckchens vor. Hören wir uns also diese Freimaurerglöckchen an: Doch nicht ohne einen Moment zu bedenken, dass von 1818, als dieser Schlachtplan aufgestellt wurde, bis 1875, in dem wir die christliche Idee und den Katholizismus geschrieben haben, nicht nur nichts verloren, sondern auch viel gewonnen hatte; – Da die Freimaurer gegen das Papsttum nichts weiteres erreicht haben, als es viel glorreicher zu machen, zu demonstrieren, wie göttlich es ist, und es so viel kompakter, mächtiger und einflussreicher zu machen, als die Vorsehung es ihnen erlaubte, es für einen Moment sogar fast in die Luft zu erheben, wie beim heiligen Haus von Loreto, ist jedoch das Wunder seiner Errichtung auf dem unzerstörbaren Felsen Petri offensichtlich.

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Wir werden in unserer nächsten Ausgabe mit der Transkription dieser wichtigen „Anweisung“ fortfahren, die die aktuelle Tendenz der Freimaurerei beweist, die Kirche zu infiltrieren und den Katholizismus „innerlich“ zu korrumpieren, um ihr schändliches Programm besser zum Erfolg zu bringen.

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Aus dem Portugiesischen „Carbonários de ontem e de hoje“ in Legionário vom 2. Juli 1944, Sparte “Nova et Vetera”.

Diese deutsche Fassung „Carbonari von gestern und heute“ erschien erstmals in www.p-c-o.blogspot.com

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