Plinio Corrêa de Oliveira

 

 

Der Friedensfürst

 

 

 

 

Freie Übersetzung aus Catolicismo, Dezember 1978

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Die katholische Welt, und mit ihr alle Völker der Erde, richtet sich am 25. Dezember zur Krippe in Bethlehem, um voll des Glaubens das Kind anzubeten, das dort ruht, oder um ein Ereignis zu bewundern, dessen Erklärung man umsonst sucht in den Gesetzen, die das menschliche Geschehen regieren.

In der Zeit in der wir leben, voll von materiellen Ruinen und Katastrophen, erscheint Weihnachten wie ein strahlender Punkt der Hoffnung unter den Nationen, die da tastend und unsicher herumlaufen auf der Suche nach einer Ordnung, die ihnen einen noch nicht gefundenen Wohlstand sichert.

Leider ist aber Weihnachten für die Mehrheit der Völker nichts weiter als eines dieser Symbole, die augenblicklich ihre Kräfte steigern, ohne sie aber mit neuer und dauerhafter Stärke zu durchdringen.

Sie wollen den Frieden, Eintracht, Glück, aber sie möchten, dass ihnen das alles vom Himmel in den Schoß falle oder aus der Erde hervorsprieße, ohne das Mindeste an eigenem Zutun. Das Gotteskind, denken sie, wird ihnen notwendigerweise alles Gute schenken, nicht aber unbedingt durch die Wiedereinführung einer Zivilisation, die begründet sei auf Prinzipien, die Es selbst auf die Erde brachte, sondern eine Zivilisation, die wie durch ein Zauber alle Herzen auf unerklärliche Weise zusammenführen wird.

Dieses Kind, das wir ehrfurchtsvoll anbeten und das Bewunderung in allen hervorruft, die es auch nur vom Namen her kennen, ist, ja, es ist der „Friedensfürst“ (Jes 9,6), der in der Zartheit seiner Person alles Gute auf die Erde brachte, alle Liebe, die es ermöglicht das ganze Universum und Tausend Welten, wenn es sie denn gäbe, glücklich zu machen.

Doch dieser Friede ist geknüpft an eine einzige Bedingung: die Menschen und Nationen müssen sich seinem Gesetz, seinem Evangelium unterwerfen.

Das ist der Friede, den das Gotteskind auf die Erde brachte. Für die Einsetzung dieses Friedens müsse alle — Nationen und Individuen — mit ihrer Fügsamkeit gegen die Gebote Gottes beitragen. Nur diese — Menschen, die echt guten Willens sind — werden sich des Friedens erfreuen, die Weihnachten den Menschen auf Erden brachte. Ansonsten ist jede bewundernde Zuwendung zum Gotteskind nichts weiter als eine mehr oder weniger bewusste oder unbewusste herzlose Gefühlsduselei. Und für Herzlose gibt es keinen Frieden.

Mögen die Unglücke, die sich mit den Jahren über Völker und Nationen anhäufen, Gelegenheit sein, sie zum einzigen und wahren Gott zu bekehren, und möge die Einheit des Glaubens die Freuden der Weihnachten zu einer dauerhaften Wirklichkeit machen. 

Plinio Corrêa de Oliveira zum 100. Geburtstag


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