Plinio Corrêa de Oliveira
Der Hass der Revolutionäre auf die Königstreuen in der Französischen Revolution
|
|
Heute, 2. September ist das Fest des hl. Stephan, König und Bekenner, König von Ungarn und großer Verehrer der Muttergottes. Er förderte die Bekehrung seines Volkes und gab ihm eine christliche Struktur. Sein Andenken wird an diesem Tag gefeiert, an dem das christliche Heer die Festung Buda zurückeroberte. Sie wissen das Budapest aus zwei Städten besteht, auf der einen und anderen Seite der Donau. Buda ist eine davon. Heute wird auch der seligen Märtyrer der Französischen Revolution gedacht. Es sind 191 Priester die heute den Märtyrertod im Jahre 1792 erlitten, weil sie sich weigerten auf die sogenannte Zivile Verfassung des Klerus den Eid abzulegen. Diese Verfassung verordnete etliches, was von den heutigen Progressisten gefordert wird, wie z.B. die republikanische Ausrichtung der Kirche entgegen ihrer hierarchischen Struktur. Diese 191 Priester zogen es vor, keine Kompromisse mit den Irrtümern der Französischen Revolution in dieser Angelegenheit einzugehen, und lieber zu sterben. Die katholische Kirche hat sie heiliggesprochen: 191 Märtyrer gemeinsam. Heute, um ihren Job, ihre Position nicht zu verlieren oder ihre Positionen nicht aufzugeben, akzeptieren viele Menschen das, wofür andere vorgezogen haben zu sterben, um nicht nachzugeben. * * * Wir lesen und kommentieren einen Text aus der uns schon bekannten „Weltgeschichte“ von Dr. Johannes Baptist Weiß. Er zeigt uns den maßlos revolutionären Hass gegen diejenigen, die sich dem revolutionären Geist der Französischen Revolution nicht beugen wollten. Er beschreibt die Ermordung von Baron Marc-Antoine Thierry der Stadt Avray. Er war Erster Kammerdiener des Königs, später Intendant du Garde Meubles. Er war auch der erste Bürgermeister von Versailles. Nach der Ermordung von 42 Schweizern (Leibgarde des Königs) »machte sich Maillard (der Präsident des Volksgerichts) an das Gericht. Er hatte die Gefängnisliste vor sich, in welcher mit Kreuzen jene bezeichnet waren, die fallen mussten; die anderen konnte er erwürgen lassen oder freisprechen. ... Zuerst kam die Reihe an vier Fälscher von Assignaten. Nach kurzer Verhandlung hieß es: „Bringt die Gefangenen nach (Gefängnis) La Force“. Und sie wurden erschlagen. Ein wenig wurde hierauf gerastet, denn die Mörder waren müde.« »Unter den Gefangenen, an die es jetzt kam, war der Minister Armand Marc Montmorin de Saint Hérin. Er war nach dem 10. August in die Abtei gebracht,...« Abtei, war ein grausames Gefängnis. »... und erschien jetzt Stolz vor dem Gericht, dass in ihm den Vertrauten und Freund Ludwigs XVI. hasste. Er bestritt die Kompetenz (des Gerichts ihn zu richten) und forderte vor einen gesetzlichen Richter gestellt zu werden. „Präsident, da es Ihnen gefällt sich so zu nennen! Ich hoffe Sie werden mich bald in einem Wagen fortbringen, um mich den Beschimpfungen dieser Mörder zu entziehen.“« Es waren da einige Demagogen um ihn herum, die ihn beschimpften. Maillard erwiderte: »„Da der Herr Euch nicht anerkennt, so bin ich dafür, dass man ihn nach La Force bringt.“ — „Gut, so beschaffen Sie mir einen Wagen!“ — „Sie sollen gleich einen haben.“ — Montmorin verlangt nach seiner Uhr, sein Taschentuch und seiner übrigen Sachen. Man antwortet, man werde sie ihm nach La Force schicken; einer kommt herbei und meldet, der Wagen sei da. Montmorin eilt gegen die Türe des Hofes, sie öffnet sich und er fällt unter den Piken und Äxten. Maillard schreibt in das Register „mort“ (tot). In seiner Tasche hatte Montmorin die Quittung Dantons über 100.000 Francs, die dieser für den Schutz Ludwigs aus seiner Hand vom König erhalten hatte, und war wohl darum ermordet. Man flehte Danton vergebens um seine Freilassung an. Der Zeuge seiner Schmach sollte verschwinden, die Toten sind stumm.«
Die Sache, in einem Wort, ist folgende: Dieser Montmorin war ein Vertrauter Ludwigs XVI. und von diesem hatte er den Auftrag bekommen, Danton aufzusuchen — einer der schlimmsten Feinde der Monarchie, ein wahrer Kommunist —, um zu fragen, ob er für hundert Tausend Francs bereit wäre den Thron, die Sache der Monarchie, zu schützen. Danton sagte zu und Montmorin übertrug ihm das Geld und erhielt eine von Danton unterschriebene Quittung. Danton ließ ihn festnehmen, um ihn zu töten. Die in einer Tasche seiner Jacke gefundene Quittung sollte verbrannt werden um so den Beweis des Verbrechens zu vernichten. Montmorin ist also nicht ermordet worden weil er ein Vertrauter des Königs war und adelig sondern auch weil er ein unangenehmer Zeuge war gegen Danton. Sie sehen hier die enorme Ehrlosigkeit Dantons, denn er hatte Geld bekommen, um eine revolutionäre Sache zu verraten, die er angab zu unterstützen. Nachdem er das Geld erhalten hatte, befahl er die Ermordung dessen, der ihm das Geld überbracht hatte, ein Verbrechen der Veruntreuung öffentlichen Geldes. Letztlich wollte er das Opfer seiner eigenen Schande verschwinden lassen. Es ist ganz die geistige Abscheulichkeit der Mentalität, die diese Männer der Französischen Revolution antrieb. »Nach Montmorin kam Thierry de Ville d’Avraiy, der Kammerdiener Ludwigs XVI., an die Reihe. „Wie der Herr, so der Diener, man bringe den Herrn nach La Force“ („Tel maître, tel valet; — à la Force“). Das Tor öffnet sich, Thierry stürzt über die Leiche Montmorins unter dem Rufe: „Es lebe der König!“ Überschüttet mit Hieben, eine Pike im Leib, ruft Thierry noch immer: „Es lebe der König!“ bis ihm ein Mörder mit einer brennenden Fackel den Mund schließt.« Es sind schreckliche Dinge, die hier beschrieben sind. Einer könnte sagen: „Na gut! Aber was haben wir damit zu tun?“ Ich sage, wir haben sehr viel damit zu tun. Sie sehen den Hass, den der Revolutionär auf den Gegenrevolutionär hat, weil diese Männer letztendlich getötet wurden, weil sie keine Revolutionäre waren. Weil sie sich mit dem König identifizierten und der König, obwohl er ein schwacher König war, war er das lebendige Symbol einer Ordnung der Dinge, die im Vergleich zur Revolution eine gegenrevolutionäre Ordnung war. Diese Männer wurden aus Hass auf den gegenrevolutionären Geist, auf die gegenrevolutionäre Doktrin mit barbarischer Vollendung ermordet. Stellen sie sich die Situation vor: Ein Mann, dessen Körper von einem Speer durchbohrt ist, der mit Schlägen bedeckt ist, der einen erhabenen Beweis seiner Treue liefert indem er schreit „Es lebe der König“ ... Da nähert sich ihm einer dieser Teufel mit einer brennenden Fackel und drückt ihm diese Fackel in den Mund und tötet ihn damit. Denken sie an diese höchste Qual, mit der man diesen Mann umbringt. Sie sehen, welchen Hass der Revolutionär auf den Gegenrevolutionär hat. Dies ist der Hass, dem wir ausgesetzt sind. Es gibt eine Menge Leute, die sich freuen würden, wenn sie uns einfach so töten könnten. Natürlich würden sie mich gerne töten, aber sie würden auch sehr gerne jeden einen von euch töten. Und das nur, weil wir gegenrevolutionär sind. Die Geschichte ist voll solcher Beispiele. Jeden Abend könnten wir ein Beispiel hier vortragen. Jemand hat von solchen Fällen zwei oder dreihundert Auszüge vorbereitet, neben dem respektablen Vorrat aus anderen Quellen, die wir von solchen Fällen haben, nur von brutalen Manifestationen des Hasses der Revolutionäre gegen die Gegenrevolutionäre. Das bedeutet nicht, dass wir die ewige Verdammnis der Revolutionäre wollen. Wir dürfen die ewige Verdammnis von niemandem wollen. Wir müssen für die ewige Erlösung aller Menschen beten. Und solange es der katholischen Sache sich nicht als schädlich erweist, sollen wir anderen, auch den Revolutionären Gutes tun, aber wir müssen vorsichtig sein. Wir dürfen nicht dumm sein. Wir müssen wissen, welchen Hass wir erwecken, und wir müssen wissen, wie wir in der Folge handeln müssen, denn jemand, der ein solches Verbrechen nicht bekämpft, ist moralisch ein Weichling. Und Weichlinge sollten wir nicht sein. Das Böse zu bekämpfen ist eine Verpflichtung für jeden wahren Katholiken... Dieser Text ist übernommen aus einem informellen Vortrag von Professor Plinio Corrêa de Oliveira, den er am 2. September 1969 hielt. Er wurde frei übersetzt und angepasst für die Veröffentlichung ohne Überarbeitung von Seiten des Autors. Plinio Corrêa de Oliveira zum 100. Geburtstag |