Plinio Corrêa de Oliveira

 

Zum Fest der Kreuzerhöhung

 

 

 

 

 

 

 

Vortrag “Heiliger des Tages” am 14. September 1965 (*)

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"In hoc signo vinces"

* Die Bedeutung des Festes der Erhöhung des Heiligen Kreuzes

Heute ist das Fest der Erhöhung des Allerheiligsten Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus.

Die allgemeinen Kommentare über das Fest der Heiligkreuz Erhöhung behandeln auf sehr würdiger Weise das heilige Kreuz. Dem gegenüber werde ich eher von der Kreuzerhöhung sprechen und nicht vom Kreuz an sich, um die Bedeutung dieses Festes hervorzuheben.

Wie wir wissen, war das Kreuz ein Folterinstrument, das in der ganzen Antike verwendet wurde. Es bedeutet für jeden, der gekreuzigt wurde, eine Schande; es war eine Schande für den Verurteilten und es war eine Schande für seine Familie.

Der hl. Paulus beschwerte sich, dass er bei seinem Martyrium nicht gekreuzigt werden oder einer anderen Art des Todes leiden, sondern weil er enthauptet werden sollte. Er war nämlich ein römischer Bürger, und ein römischer Bürger wurde niemals gekreuzigt, er hatte die Ehren eines römischen Bürgers.

* Das Kreuz war nicht nur eine Demütigung, sondern es war der Höhepunkt aller Demütigungen, die unser Herr erlitt

Unser Herr Jesus Christus wurde gekreuzigt, er wurde einer ungeheuren Demütigung ausgesetzt. Diese Demütigung bedeutete, dass er wie ein Verbrecher, wie ein Dieb sterben müsse, auf der gleichen Art wie die beiden anderen Verbrecher, die mit ihm gekreuzigt wurden.

In diesem Sinne war das Kreuz nicht nur eine Demütigung, sondern es war der Höhepunkt aller anderen Demütigungen, die er während seiner irdischen Existenz erlitt.

Unser Herr erlitt schon während seines irdischen Lebens Demütigungen aller Art. Diese Demütigungen, die einem wachsenden Hass entsprachen, führten zur größten aller möglichen Demütigungen, zum Opfer am Kreuz. Dieses Vorhaben, Unseren Herrn einem moralischen Martyrium zu unterwerfen, das ihn während seines ganzen öffentlichen Lebens demütigte, ist sehr offensichtlich.

Wir beobachten während der ganzen Passion den Wunsch, unseren Herrn zu demütigen. So z. B. die Dornenkrone, der Mantel eines Narren und ein Schilfrohr in der Hand als Zepter und die Folterknechte, die ihn schlugen usw., drückten den Wunsch aus, ihn in seiner Allerheiligsten Seele zu quälen und nicht nur an seinem Heiligen Körper.

So bedeutet das Kreuz Unseres Herrn alle Demütigungen, die er während seines Lebens erlitten hat. Und es ist der Beginn aller Demütigungen, die bis zum Ende der Welt alle Katholiken leiden würden, weil sie Unserem Herrn Jesus Christus gefolgt sind.

Denn die Bosheit entwaffnet nicht. Sie zielt immer darauf ab, zu demütigen, sie zielt immer darauf ab, die Moral zu brechen. Es ist keiner hier unter uns, der nicht gedemütigt worden ist wegen seiner Treue zu unserem Herrn Jesus Christus. Es ist eine Ehre für uns, es ist genau eine der Seligpreisungen, wegen der Liebe zu Jesus Christus verfolgt zu werden.

Wir alle leiden diese Demütigungen, und wir werden bis ans Ende der Welt leiden, gerade wegen der fortwährenden Beleidigungen der Bösen gegen Gott.

* Die Katholiken übernahmen das Kreuz als Zeichen der Ehre, um die Ehre Unseres Herrn Jesus Christus wieder herzustellen

Aber parallel dazu wird die Ehre Gottes, die Ehre Unseres Herrn Jesus Christus, von der Kirche beansprucht. Und darum nahmen die Katholiken das Kreuz als Zeichen der Ehre, als das, was es am allerheiligsten gibt, als das Symbol von allem, was es am allerheiligsten gibt. Und hier sehen wir drei charakteristische Ausdrucksformen für die Zeiten des Glaubens: das Kreuz, das auf den Kronen steht; das Kreuz als ein heraldisches Zeichen der edelsten Verdienste der Familien der hohen Aristokratie; das Kreuz angebracht auf hohe Ordensabzeichen.

All dies zeigt, dass der Katholik, das Kreuz in Anbetracht dieser Demütigung erhöhen möchte, um diese Demütigung zu widerrufen und mit ritterlichem Stolz, mit übernatürlichem Stolz zu kämpfen, um das Heilige Kreuz zu erhöhen..

Was bedeutet das?

Vor allem ist es, das Kreuz Unseres Herrn Jesus Christus auf sich zu nehmen und es verherrlichen.

Die Erscheinung des Kreuzes an Konstantin auf der Milvia Brücke mit dem Hinweis: „In diesem Zeichen wirst du siegen!“, bedeutete das. Das Kreuz stieg am Himmel auf und würde für immer am Horizont der Welt sein, um die Bösen zu demütigen, um die Teufel zu demütigen.

Und das Kreuz würde wiederum das Zeichen unserer Ehre sein, wie auch unsere Kreuze ein Zeichen unserer Ehre sein würden. Unsere Ehre besteht nicht darin, nicht gedemütigt zu werden, sondern die Demütigung mit Stolz zu ertragen.

Mehr noch, die Demütigung mit einem Geist der Herausforderung entgegenzutreten. Denen, die uns demütigen, treten wir wie Ritter entgegen und verkündigen mit noch größerem Stolz das Kreuz Unseres Herrn Jesus Christus.

* Erhöhung ist die stolze Verkündigung der Herrlichkeit des Kreuzes

Diese Idee der Erhöhung ist genau das: es ist die Verkündigung der Herrlichkeit des Kreuzes mit einem Stolz, die die Demütigungen des Gegners gegen Christus zermalmt

Daher das lateinische Wort „Exaltatione“, nach oben heben, Erhöhung. Das heißt, das zu erhöhen, was gedemütigt wurde, was herabgesetzt wurde. Dies ist die Verherrlichung des Kreuzes Unseres Herrn Jesus Christus.

Das ist genau das, was dem „Frömmler“ fehlt. Wenn der „Frömler“ irgendeine Demütigung bemerkt, macht ein faules Gesicht, sabbert und flieht. Er füllt mit Schande die Sache, die er verteidigen sollte.

Unsere Sache (Anliegen) muss mit dem Geist des Rittertums verteidigt werden, und wenn also jemand das Kreuz vor uns beleidigt, müssen wir mit vier Steinen in der Hand antworten. Aber nicht, wie man die eigene Ehre verteidigt, weil unsere Ehre ist sehr unbedeutend, sondern wie man die die Ehre Unseres Herrn Jesus Christus verteidigt, die Ehre der Gottesmutter.

Wir müssen also den Sinn haben, für eine ständige Erhöhung des Kreuzes, eine Art Ritter- oder Kriegergeist, der für die Herrlichkeit des Kreuzes ständig kämpft. Dies ist die Gnade, um die wir am Fest der Erhöhung des Heiligen Kreuzes bitten sollten.

(*) Plinio Corrêa de Oliveira zum 100. Geburtstag


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