Plinio Corrêa de Oliveira
Unsere Liebe Frau, Königin des Friedens
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Ein Kommentar über Muttergottes als Königin des Friedens. Der Friede, von dem hier die Rede ist, kann unter zwei Aspekten betrachtet werden: erstens der innere Friede des Menschen, in den Tiefen seiner Seele, und zweitens der äußere Friede der Menschen. Was genau bedeutet innerer Frieden? Wie wir wissen, sind fast alle Worte und fast alle Begriffe, die sich auf geistige Angelegenheiten der Frömmigkeit beziehen, seit mindestens zweihundert Jahren Gegenstand einer Verdrehung gewesen. Bevor wir in diesem Bereich gut analysieren können, müssen wir zuerst den zu analysierenden Gegenstand zeigen, was er ist und dann zeigen, was er nicht ist. Was wäre innerer Frieden nach der Bedeutung dieses Ausdrucks in bestimmten frommen katholischen Kreisen. Der innere Friede wäre eine Konstante aus zwei Elementen. In erster Linie erfährt die Person keine Versuchung, sie hat keinen inneren Kampf, gegen den sie Widerstand leisten müsste. Sie hat ein ruhiges, entspanntes und angenehmes geistiges Leben und es gibt keine Probleme. Dabei steigt die Person wie in einem Hubschrauber weiter auf. Ohne weitere Anstrengung, so wie ein Passagier, der im Hubschrauber sitzt und nach oben schwebt. Er erreicht den Himmel dann in aller Ruhe. Er hatte nicht einmal einen Kampf oder Schwierigkeiten auf der Erde. Dies wäre die erste Idee des inneren Friedens. Damit verbunden, kein Kreuz, kein Leiden. Die Person hat nichts, worüber sie sich Sorgen machen müsste, z. B. Sorgen über Krankheit, über Geld, familiäre Probleme, über die katholische Kirche. Also keinen Kampf innerhalb der Seele nach der gewöhnlichen Vorstellung. Nun, was ist der Frieden eines Landes? Der Friede eines Landes, sagte Pius XII, ist das Werk der Gerechtigkeit (Opus justitiae pax). Nach heutiger Auffassung ist der Frieden das Werk des Wohlstands. Er ist nicht das Werk der Gerechtigkeit, nicht das Werk der Tugend, sondern des Wohlstands. Und vor allem, war im Anfang nicht das Wort, sondern im Anfang war der Dollar. Es geht also vor allem um wirtschaftliche Ruhe. Alles ist gut organisiert, jeder isst gut, der Arbeiter hat eine Rentenkasse und ich weiß nicht, was noch, er hat ein Auto, die Mittelschicht hat ein bisschen mehr als das, und es gibt reiche Leute, die noch ein bisschen mehr haben als die Mittelschicht. Wenn also jeder gut isst, gut trinkt, gut schläft und sich gut um seine Gesundheit kümmert, und es deswegen keine Kämpfe gibt, und alle glücklich sind, dann herrscht Frieden im Land. Und was ist internationaler Frieden? Wenn alle Völker so sind, gibt es keine bissigen Hunde mehr in der internationalen Ordnung. Kein Land greift das andere an, und jeder führt sein ruhiges Leben. Das wäre der internationale Frieden. Was wäre also die Gottesmutter als Königin des Friedens? Sie würde folgendermaßen aussehen: Die Muttergottes als Beschützerin, um den Menschen Frieden zu bringen. Sie wäre das Vorbild für den Menschen, der in diesem Leben noch nie Probleme hatte. Der nie Prüfungen, nie Ängste und nie Versuchungen erlebt hat. Sie war ja selbst ohne Erbsünde geboren, wie hätte sie da Versuchungen erleiden können. Sie führte immer ein sehr ruhiges Leben. Sie hatte einen sehr guten Sohn, sie hatte einen sehr guten Ehemann, sie lebte in einer kleinen Stadt namens Nazareth, wo es keinerlei Probleme gab, und so lebte sie sehr unbelastet, sehr friedlich. Ihr Sohn hat an einem bestimmten Punkt wirklich gelitten, und sie hatte eine gewisse Trauer darüber, die einige Tage der Passion andauerte; es war ein schwerer Schritt, aber bald nachdem sie resigniert hatte, sah sie ihn zum Himmel auffahren. Voller Freude sah sie, dass ihr Sohn einen guten Platz im Himmel bekommen hatte. Dann waren die Schwierigkeiten vorbei, und sie verbrachte den Rest ihres Lebens in Ruhe, und hier ist Unsere Liebe Frau des Friedens. Da ist also die Madonna des Friedens, und ich bin hier und sehne mich wie verrückt nach Frieden. Die Verehrung der Muttergottes des Friedens ist abgeschlossen. In zwei Worten: Das ist die heutige Vorstellung von der Muttergottes des Friedens. Es ist ein wenig wie ein Wohngebiet, das ich kannte, in der Nähe eines Kapuzinerklosters. Alles schien schön angeordnet, die Häuserreihen, in denen alles schön angeordnet ist, die schmale Straße, alle fromm darin, die Mädchen mit ihren Papilloten, die morgens Klavier spielen, die Männer, die glücklich und zufrieden von der Arbeit nach Hause kommen und irgendein Gemüse mitbrachten, um es zu Hause zu essen... glücklich und entspannt, natürlich alles aus Plastik. Alles ohne Probleme, denn ein solcher Friede ist das Ideal dieser Menschen, wenn sie von der Muttergottes des Friedens sprechen. Nun müssen wir überlegen, was der Friede der Gottesmutter war, um dann die wahre Bedeutung des Wortes Frieden zu analysieren. In zwei Worten: Was war der Friede der Muttergottes? Die erste Erwähnung, die wir von der Gottesmutter haben, ist, dass sie kämpft und der Schlange den Kopf zertritt. Die Bilder zeigen uns dies auf eine Weise, die uns keine gute Vorstellung von der Sache vermittelt. Es ist nicht, dass es schlecht ist, es so darzustellen, es ist gut, aber es immer so darzustellen, führt dazu, dass wir eine etwas einseitige Sicht der Dinge bekommen. Ich habe zum Beispiel ein Bild ungefähr aus der Zeit des Kaiserreichs, also nicht sehr alt. Es stellt die Unbefleckte Empfängnis dar, als die Muttergottes von Engeln umgeben, die freudestrahlend zum Himmel blicken, das Jesuskind in ihren Armen haltend, aber voller Freude. Und zufällig liegt ihr eine Schlange zu Füßen. So dass man den Eindruck hat, dass sie die Schlange gar nicht bemerkt hat. Zwischen ihr und der Schlange gibt es keinen Kampf. Es ist, als ob sie im Gehen plötzlich auf die Schlange getreten wäre, ohne es zu merken. Die Schlange nimmt es wahr, dass sie von jemand getreten wurde. Mein Großvater, der sehr Liberal war, riss die Schlange aus dem Bild, weil er meinte, es lohne sich nicht, den Teufel zu betrachten. Aber natürlich nur, weil er nicht wollte, dass sein Kopf zerdrückt wird. Aber es war ein Dämon, der von einer Portugiesin geschnitzt wurde, und man kann annehmen, dass der Kopf wirklich ziemlich zerquetscht dargestellt war. Der Ausdruck der Schlange war, wie von jemandem, der den Tritt gespürt hat. Die Schlange war also wütend, sie wehrt sich, aber Maria kämpft nicht gegen die Schlange. Es ist, als ob sie an etwas anderes denken würde. Der Gedanke, der dahinter steckt, ist sehr edel. Das heißt, die Schlange ist so zweitrangig, und in der Gottesmutter regiert die Idee der Herrlichkeit Gottes, ihr Reich ist so groß, dass es für sie nichts bedeutet, auf die Schlange zu treten. Es ist für sie die unbedeutendste Sache der Welt. Die Idee ist sehr edel. Aber es zeigt nicht ihren Hass gegen die Schlange und den Kampfgeist der Königin des Friedens. Und deshalb verwirrt es unsere Vorstellungen ein wenig. In Wirklichkeit steht geschrieben, dass Gott Feindschaft zwischen Unserem Herrn, der das Geschlecht Marias ist, und dem Geschlecht der Schlange setzen würde. Das heißt, er würde Feindschaft zwischen der Gottesmutter und der Schlange setzen. Denn es steht geschrieben: „Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deiner Nachkommenschaft und ihrer Nachkommenschaft“. Das heißt, es gibt eine grundlegende feindselige und kriegerische Haltung der Königin des Friedens, die wir uns nicht vorstellen können, wenn wir bestimmte Bilder betrachten. Außerdem sagt die Schrift auch, dass Unsere Königin des Friedens allein alle Häresien vernichtet hat, so dass alle Kämpfe, die die Kirche im Laufe der Geschichte gegen die Häretiker geführt hat, in erster Linie von der Königin des Friedens geführt und gewonnen wurden. Was also ist dieser Frieden? Wenn dieser Frieden einfach die Abwesenheit von Kampf wäre, wie könnte sie dann die Königin des Friedens sein? In fast allen großen Episoden im Leben der Kirche sehen wir, wie die Gottesmutter eingreift, um für uns zu kämpfen und die Kriege zu gewinnen. Es genügt, von Unserer Lieben Frau von Lepanto oder, hier in Brasilien, von Unserer Lieben Frau von Guararapes zu sprechen, um die Rolle des ständigen Eingreifens in den Kampf der Kirche gegen die Ungläubigen zu verstehen, die Unsere Liebe Frau einnimmt. Dann könnten wir uns wieder einmal fragen, was für ein Frieden ist das? Andererseits, wenn Frieden bedeutet, nicht zu leiden; wenn Frieden bedeutet, keine Angst zu haben, wie kann man dann erklären, dass die Gottesmutter so gelitten hat, dass Simeon schon sagte, dass ein Schwert des Schmerzes sie durchbohren würde. Und dann erlitt sie diese Flut von Schmerzen anlässlich des Todes unseres Herrn Jesus Christus. Wir können uns die Gottesmutter vorstellen, die die wachsende Unbeliebtheit unseres Herrn sah, die den Hass sah, der gegen Ihn geschürt wurde, die es sicherlich von Ihm hörte, denn wenn Er es den Aposteln sagte, muss Er es auch ihr gesagt haben, dass Er leiden würde, dass Er sterben würde, usw., usw., ihre Resignation, ihr Bleiben bis zum letzten Moment, bis zum Consumatum est. Dann, wie sie ihn zum Grab begleitete. Das heißt, die Gottesmutter in einer ständigen Haltung des Kampfes und des Leidens. Selbst wenn es notwendig wäre, all das noch mal zu erleiden, würde sie es annehmen, um der Menschen willen, um die Menschen zu retten, den Teufel zu vernichten und den Tod zu besiegen, usw., usw. Daher die enorme Ergebung im Leiden. Wenn also Frieden bedeutet, nicht zu leiden und ein angenehmes Leben zu führen, wie konnte die Gottesmutter dann Königin des Friedens sein? Wir sehen, dass dies eine echte Abweichung ist. Dann müssen wir auch über die Zeiten des Friedens sprechen. Das heißt, dass die Gottesmutter in der Welt den Frieden fördert. Wenn aber Frieden die Abwesenheit von Kampf bedeutet, dann ist dies eine echte Verzerrung. Denn es gibt eine sehr schöne Konstante in der Geschichte der Kirche: Die Völker, die Muttergottesverehrer sind, sind kämpferische Völker, und sie kämpfen für die Sache der Kirche. Wo aber die Verehrung der Gottesmutter sentimental wird, wo sie ihren Inhalt verliert und das Aussehen jener falschen Verehrung annimmt, von der der heilige Ludwig Grignon de Monfort spricht, oder bei Völkern, die die Verehrung der Gottesmutter verlieren, verschwindet der Sinn, für das Gute zu kämpfen. Das heißt, wo die Gottesmutter ist, da wird gekämpft. Wo die Verehrung der Gottesmutter ist, da ist Krieg. Man fragt sich: Wenn das so ist, wie kann dann die Gottesmutter Königin des Friedens sein, wenn ihr Geist uns zum Krieg führt? Ja, aber das ist ein Krieg gegen das Böse, gegen die Welt. Wir sehen, dass dies alles falsch verstanden wird. Was ist dann Frieden? Frieden wurde schon tausendmal gesagt. Frieden ist die Ruhe der Ordnung. Das heißt, wenn eine Seele in Ordnung ist und wenn sie die feste Absicht hat, sich in Ordnung zu halten, koste es, was es wolle, und wie groß die Schwierigkeiten und Ängste auch sein mögen, dann herrscht Frieden. Und diesen Frieden gibt es selbst bei den schlimmsten Unruhen. Unser Herr Jesus Christus hat im Garten des Ölbergs in der Tiefe seiner Seele weder den Frieden noch die Freude verloren, wie der heilige Franz von Sales sagt. Denn er war stets bereit, seine Pflicht zu tun. Selbst auf dem Kalvarienberg hat die Gottesmutter ihren Frieden nicht verloren, denn sie hatte die Ruhe der Ordnung und den Geist der Ordnung, um ihre Pflicht zu erfüllen. Was also ist Frieden? Es ist die Ordnung der Dinge oder die Situation, in der die Ordnung siegt und dort ihre eigene Ruhe einflößt, sowohl innerlich als auch äußerlich, und inmitten vieler Kämpfe, inmitten vieler Schwierigkeiten, inmitten vieler Leiden herrscht der Friede, setzt sich der Friede durch, und er ist um so deutlicher, je mehr Schwierigkeiten zu überwinden sind. Hier haben wir also Frieden. Er ist da, wo Ordnung herrscht, und das inmitten aller Schwierigkeiten fest, entschlossen und ruhig in der Ordnung bleibt, in der er ist... Das gilt für die Völker, das gilt für die Institutionen, das gilt auch für die Seelen und das geistige Leben der Menschen. Wir wissen sehr wohl, dass dieses Friedenskonzept etwas völlig anderes ist als der irenistische Friede (Frieden um jeden Preis; Pazifismus), als der Friede, den diejenigen, die die ökumenische Bewegung missbrauchen, gerne annehmen, und das ist ein Friede der Verwirrung und Unordnung. Das ist kein wahrer Frieden. Es ist das Gegenteil von Frieden. Und deshalb wird es auf Unseren Herrn angewandt, aber ich hatte es auch auf Unseren Herrn während seiner Passion angewandt, dann auf Unsere Liebe Frau, als sie ihren Sohn auf dem Kreuzweg begleitet, Unsere Liebe Frau der Schmerzen, des Mitgefühls für Unseren Herrn, diese Worte, die im Alten Testament stehen, „siehe, in Frieden ist meine sehr bittere Bitterkeit“. Das heißt, auf dem Höhepunkt der Bitterkeit, in einer sehr bitteren Bitterkeit, aber in dieser Bitterkeit gab es Frieden. Ich möchte keineswegs übertreiben und sagen, dass wir die Zeiten der Ruhe nicht schätzen sollten, in denen unser Herr uns in bestimmten Momenten erlaubt, keine Leiden zu haben, keine Kämpfe zu haben, dass wir ihn nicht darum bitten sollten, ich bin weit davon entfernt, dies zu sagen. Wir können und müssen anerkennen, dass die göttliche Barmherzigkeit uns Zeiten des Aufatmens im Leben gewähren kann und dies auch tut. In dem wir auch tatsächlich keinen Kampf oder kein Leiden haben. Aber wir dürfen dies nicht zum Ideal des Friedens machen. Es sind Momente des Trostes, Momente der Entspannung, wie sie unser Herr selbst im Haus von Lazarus, Maria und Martha hatte, aber es sind nicht die Momente des wahren Friedens. Der wahre Frieden liegt in dieser Ruhe der Ordnung. So müssen wir also zur Muttergottes des Friedens beten, damit wir für diese Ordnung und die Ruhe, die daraus hervorgeht, kämpfen. Das heißt, die Unordnung muss bekämpft werden.
Jungfrau Königin der Heerscharen Nun, um daraus eine konkrete Schlussfolgerung zu ziehen, was müssen wir von der Muttergottes erbitten, wenn wir mit dieser Anrufung konfrontiert werden? Sie soll uns den wahren Begriff des Friedens vermitteln, der in unserer Seele sehr lebendig ist, die Liebe zum wahren Frieden, der einfach die Ruhe der Ordnung ist, nicht die Abwesenheit von Schmerz oder die Abwesenheit von Kampf. Auch wenn wir sehr bedrückt sind, können wir die Muttergottes bitten, uns ergänzend zum inneren Frieden, der auf der Ordnung beruht, eine gewisse Ruhe, eine gewisse Entspannung zu schenken, die sich aus den Umständen ergibt, die dieser Ordnung förderlich sind und die uns im Leben ein wenig aufatmen lassen. Das ist ein Kommentar, den man über die Verehrung der Muttergottes, Königin des Friedens machen könnte.
Aus dem Portugiesischen mit Hilfe von DeepL-Übersetzter (kostenlose Version) von einer Unterweisung über „Nossa Senhora Rainha da Paz“, (Unsere Liebe Frau als Königin das Friedens) am 10. Juli 1964. © Nachdruck oder Veröffentlichung ist mit Quellenangabe dieses Blogs gestattet. Diese deutsche Fassung „Unsere Liebe Frau als Königin des Friedens“ erschien erstmals in www.p-c-o.blogspot.com |