Plinio Corrêa de Oliveira

 

 

Die königliche Würde

der Jungfrau Maria

 

 

 

Freie Übersetzung Auszug aus Santo do Dia – 29.5.1964 (*)

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Sie regiert das ganze Universum, weil es ihr zum regieren übergeben wurde

Letztendlich gibt es eine enge Beziehung zwischen alldem, was der hl. Ludwig Grignion von Montfort über Maria geschrieben hat und dem Gedanken ihrer königlichen Würde.

Schauen wir uns zunächst einmal an, was die Idee des Königtums Mariens bedeutet, um es dann mit dem, was der hl. Ludwig darüber gesagt hat, zu vergleichen.

Es gibt ein erstes Königtum Mariens und zwar ihr Königtum im Himmel. Diese königliche Würde besteht darin, dass sie über alle Engel des Himmels erhoben wurde, wonach sie eine wahre königliche Macht über alle Engel und Heilige ausübt. Wir dürfen das nicht folgendermaßen verstehen: Maria ist im Himmel so ungefähr wie eine Königin, wie wir sie auf Erden kennen, eine Königinmutter, die keine Autorität ausübt, aber als Mutter des Königs eine hervorgehobene Position am Hof genießt und Gegenstand allgemeiner Achtung ist.

Ganz anders sieht die königliche Würde der Muttergottes aus. Sie wurde nämlich von Gott eingesetzt als Königin der ganzen Schöpfung, so regiert sie das ganze Universum und auch die himmlischen Geister, die von Natur aus viel höher stehen als sie. Von Natur her, da sie ein menschliches Geschöpf ist, ist sie weniger als die Engel, dennoch wird sie von der Kirche in der Litanei angerufen als Königin der Engel, was sie auch effektiv ist, so dass die Engel ihr gehorchen, ihren Willen tun. Sie regiert auch die Welt der Engel, weil ihr das ganze Universum zum Regieren übergeben wurde.

Jemand könnte einwenden: was für ein Unterschied gibt es schon ob nun Maria oder Gott das Universum regiert, wenn sie schon alles nach dem Willen Gottes tut.

Da gibt es schon einen kleinen Unterschied. Ich habe mich darüber mit einem Theologen einmal Unterhalten und er gab mir Recht. Ich führte folgendes Beispiel an: Stellen wir uns einen Schuldirektor vor, der sich mit seinen Schülern zerworfen hat. Die Schüler sind undiszipliniert und rebellisch. Dem Direktor gelingt es seine Autorität durchzusetzen, und den Aufstand der Schüler zu beenden. Um aber die Lage zu entspannen, zieht er sich für eine Zeit zurück und übergibt die Leitung der Schule seiner Mutter. Durch die weibliche Milde und Güte gelingt es ihr, die Ruhe und das gegenseitige Verständnis wiederherzustellen und viele Wunden zu heilen. Mein Theologe meinte, dass das Beispiel der übernatürlichen Realität voll entspricht.

(*) Plinio Corrêa de Oliveira zum 100. Geburtstag


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