Plinio Corrêa de Oliveira

 

Regina Pacis

Königin des Friedens

 

 

 

 

 

 

 

 

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Anm.: Dieser Artikel wurde von Plino Corrêa de Oliveira fünf Tage nach der Unterzeichnung des Friedensvertrags, der den 2. Weltkrieg für beendet erklärte, veröffentlicht. Für den echten Frieden Christi auf Erden, wie ihn der hl. Ludwig von Montfort vorausgesagt und ersehnt hat, sollten die Katholiken mehr und vertrauensvoller beten, besonders am bevorstehenden „Weltfriedenstag“…

Es ist nicht ohne Absicht der Vorsehung, dass der Frieden (1945) gerade im Monat Mai unterschrieben wird, der von der allgemeinen Frömmigkeit der heiligsten Jungfrau Maria geweiht ist, und dies kurz nachdem der Heilige Vater der glorreichen Mutter Gottes die Fürbitte für den Frieden empfohlen hatte.

Dieser Krieg war vor allem ein ideologischer Kampf, in dem die katholische Meinung versuchte, sich zwischen die Stacheln eines schrecklichen Dilemmas zu zwängen: entweder Nationalsozialismus oder Kommunismus. Die Gottesmutter, die „alle Irrlehren in der ganzen Welt vernichtet“ hat, wollte, dass im Marienmonat eines der Spitzen gebrochen wird: der Nationalsozialismus ist tot. Jetzt müssen wir sie bitten, die andere Spitze zu brechen und den Kommunismus zu zerschlagen.

In diesem Zusammenhang sollte man nicht denken, dass der Friede dieser glorreichen Königin des Friedens nicht der der Sümpfe und Marschlande ist. Es ist der Friede des Himmels, der in seiner ganzen Pracht erstrahlt, während in der Hölle das Böse, gefesselt und zermalmt, ewige Qualen erleidet. Aus diesem Grund ist die Königin des Friedens die Königin des Sieges schlechthin, die die Schafe Christi inmitten schrecklicher Kämpfe zum Triumph führt.

Diese Kämpfe finden zwischen den Kindern Marias und den Kindern der Schlange statt, die durch eine unaufhebbare Feindschaft voneinander getrennt sind. Über diese Feindschaft schrieb der selige Grignion de Montfort:

* * *

„Inimicitias ponam inter te et mulierem, et semen tuum et semen illius; ipsa conteret caput tuum, et tu insidiaberis calcaneo ejus“ (Gen 3, 15). „Feindschaft will ich stiften zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; sie wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihrer Ferse nachstellen“. (*)

Nur einmal hat Gott eine Feindschaft gestiftet, welche fortdauern, ja sogar zunehmen soll bis ans Ende der Zeiten: die Feindschaft zwischen Maria, seiner würdigen Mutter, und dem Teufel und damit auch zwischen den Kindern und Dienern der heiligen Jungfrau und den Kindern und Gefolgsleuten Luzifers. Die furchtbarste und stärkste Gegnerin, welche Gott dem Satan gegenüberstellen konnte, ist Maria, die gebenedeite Jungfrau und Mutter des Erlösers. Gott verlieh ihr schon vom Paradiese an, obgleich sie nur in seiner Idee existierte, einen solchen Hass gegen diesen verfluchten Feind Gottes, einen so großen Eifer, die Bosheit dieser alten Schlange aufzudecken, und so große Macht, um diesen stolzen und ruchlosen Geist zu besiegen, niederzuwerfen und zu zertreten, dass dieser Maria mehr fürchtet, als alle Engel und Menschen, ja in einem gewissen Sinn mehr als Gott selbst. Damit soll gewiss nicht gesagt sein, dass die Feindschaft, der Hass und die Macht Gottes nicht unendlich größer wären als die der heiligen Jungfrau, deren Vollkommenheiten begrenzt sind. Es soll vielmehr besagen: 1. dass Satan in seinem Hochmut unendlich mehr leidet, von einer geringen und demütigen Magd des Herrn als von diesem selbst besiegt und bestraft zu werden, und das ihre Demut für ihn vernichtender wirkt, als die Allmacht Gottes; 2. zudem hat Gott der allerseligste Jungfrau eine solche Gewalt über die Teufel verliehen, dass diese einen ihrer Seufzer zugunsten einer Seele mehr fürchten als die Fürbitten aller übrigen Heiligen und durch eine einzige ihrer Drohungen mehr zu leiden haben als durch alle durch alle anderen Qualen, wie dies die Teufel selbst schon oft genug wider Willen durch den Mund der Besessenen bekennen mussten.

Was Luzifer durch seinen Stolz verloren hat, das hat Maria durch ihre Demut zurückerobert. Was Eva durch ihren Ungehorsam verdorben und eingebüsst hat, das hat Maria durch ihren Gehorsam wieder gutgemacht. Indem Eva der Schlange folgte, hat sie alle ihre Kinder mir sich ins Verderben gerissen und sie der Schlange überliefert; indem Maria sich vollständig Gott unterwarf, hat sie alle ihre Kinder und Diener gerettet und mit sich der göttlichen Majestät geweiht.

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Gott hat aber nicht nur eine Feindschaft gestiftet zwischen Maria und dem Teufel. Gott hat auch Hass und Zwietracht gesät zwischen den wahren Kindern und Dienern Marias und den Sklaven Satans. Wahre Liebe ist zwischen ihnen unmöglich, da sie keine inneren Beziehungen zueinander haben. Wie Kain einst seinen Bruder Abel und Esau seinen Bruder Jakob verfolgte, treffliche Vorbilder der Verdammten und der Auserwählten, so haben auch die Kinder Belials, die Sklaven Satans, oder die Freunde dieser Welt, (das ist alles dasselbe) bisher die Kinder und Anhänger der allerseligste Jungfrau stets verfolgt und werden es in Zukunft noch mehr tun als je zuvor. Maria, die demütige Jungfrau, wird aber über ihren stolzen Feind immer den Sieg behaupten und zwar so glänzend, dass sie ihm sogar das Haupt, den Sitz seines Stolzes, zertreten wird. Sie wird jederzeit seine Schlangenbosheit und seine höllischen Anschläge enthüllen, seine teuflischen Pläne zunichte machen, und bis zum Ende der Zeiten ihre treuen Diener vor seiner grausamen Kralle beschützen.

Die Macht Marias über alle Teufel wird besonders in den letzten Zeiten offenbar werden, wenn Satan ihrer Ferse nachstellen wird, womit ihre demütigen Sklaven und ihre bescheidenen Kinder gemeint sind, welche Maria aufrufen wird, ihn zu bekämpfen. Es werden unscheinbare, arme Menschen sein den Augen der Welt, von allen erniedrigt, getreten und gedrückt, wie die Ferse im Vergleich zu den anderen Gliedern des Körpers. Aber dafür werden sie reich sein an Gnaden vor Gott, die ihnen Maria in Überfluss zuwenden wird. Infolge ihrer Heiligkeit werden sie groß dastehen in den Augen Gottes durch ihren Feuereifer über alle Geschöpfe erhaben sein. Machtvoll wird Gott sie unterstützen, damit die im Verein mit Maria durch ihre Demut der höllischen Schlange den Kopf zertreten und den Triumph Jesu Christi vervollständigen.

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Aus diesen Gründen will Gott, dass Maria jetzt mehr erkannt geliebt und geehrt werde als jemals zuvor.

Aber wer werden Marias die Diener, Sklaven und Kinder sein?

Es werden Diener des Herrn sein, die in ihrem brennenden Eifer für die Ehre Gottes überall das Feuer göttlicher Liebe entzünden werden.

Sie werden, sicut sagittae in manu potentis (Ps 126,4), scharfe Pfeile in der Hand der mächtigen Jungfrau sein, um ihre Feinde zu durchbohren.

Sie werden Söhne Levis sein, wohlgeläutert im Schmelztiegel großer Trübsale und fest vereint mit Gott, werden sie in ihrem Herzen das Gold der Nächstenliebe, in ihrem Geiste den Weihrauch des Gebets, in ihrem Leib die Myrrhe der Abtötung tragen und überall den Armen und Geringen ein Wohlgeruch Christi sein, während sie bei den Großen, den Reichen und stolzen Weltkindern den Geruch des Todes hinterlassen werden.

Sie werden donnernde Wolken sein, die beim geringsten Hauche des Heiligen Geistes durch die Luft fliegen, sollen sie, ohne auf andere unzeitige Rücksicht zu nehmen und ohne sich selbst durch freudige oder schmerzliche Ereignisse beeinflussen zu lassen, den Regen des Wortes Gottes und des ewigen Lebens verbreiten. Sie sollen donnern gegen die Sünde und gegen die Welt, und dadurch den Teufel und seinen Anhang niederschlagen; alle diejenigen aber, zu welchen sie vom Allerhöchsten gesandt werden sollen sie mit dem zweischneidigen Schwert des Wortes Gottes (vgl. Eph 6,17) durchbohren, sei es zum Leben, sei es zum Tode.

Sie werden als die wahre Apostel der letzten Zeiten auftreten, die der Herr der Heerscharen mit der Gabe des Wortes und mit der Macht ausstatten wird, Wunder zu wirken und glorreiche Siege über seine Feinde davonzutragen. Ohne Gold und Silber aber, was noch wichtiger ist, auch ohne Sorgen werden sie inmitten der anderen Priester und Kleriker wirken, inter medios cleros (Ps 67,14), und mit den Silberschwingen der Taube überall hinfliegen, wohin der Heilige Geist sie rufen wird, um zur Förderung der Ehre Gottes und des Heiles der Seelen tätig zu sein. Dort, wo sie gepredigt haben, werden sie nichts zurücklassen als das Gold der Liebe, welche die Vollendung des ganzen Gesetzes ist. (Röm 13,10)

Schließlich wissen wir, dass sie als wahre Jünger Jesu Christi in den Fußstapfen seiner Armut, Demut, Weltverachtung und Liebe wandeln und den anderen den schmalen Weg zu Gott in reiner Wahrheit zeigen werden. Dabei werden sie sich dem heiligen Evangelium und nicht nach den Grundsätzen der Welt richten, ohne Ansehen der Person, ohne Schonung, ohne unangebrachte Rücksicht oder Furcht vor einem Sterblichen, mag er auch noch so mächtig sein.

Sie werden in ihrem Munde das zweischneidige Schwert des Wortes Gottes führen, auf ihren Schultern die blutige Fahne des Kreuzes, das Kruzifix in der rechten, den Rosenkranz in der linken, die heiligsten Namen Jesu und Mariä in ihrem Herzen und die Bescheidenheit und Abtötung Jesu Christi in ihrem ganzen Wesen tragen.

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Das sind die großen Männer, die kommen werden, die Maria auf Befehl des Allerhöchsten ausrüsten wird, um sein Reich über die Gottlosen, Götzendiener und Mohammedaner auszudehnen. Wann und wie wird dies geschehen? Gott allein weiß es! An uns ist es zu schweigen, zu beten zu seufzen und abzuwarten: Exspectans exspectavi (Ps 39,4).

 

(*) Das gesamte Zitat wurde aus dem „Goldenem Buch – Die Wahre Andacht zu Maria“ vom hl. Ludwig Maria Grignon von Montfort entnommen, Lins-Verlag, A-6804 Feldkirch, 1987, S. 35ff

Aus dem Portugiesischen übersetzt mit DeepL.com/Translator (kostenlose Version) von „Regina pacis“ in O „Legionário“ Nr. 666, vom 13. Mai 1945

© Nachdruck oder Veröffentlichung ist mit Quellenangabe dieses Blogs gestattet.

Diese deutsche Fassung von „Regina pacis“ erschien erstmals in www.p-c-o.blogspot.com


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